Ohne Ruhr kein Ruhrgebiet – das gilt gleich in mehrfacher Hinsicht! Zum Beispiel Kohle und Stahl: Die Förderung und Aufbereitung einer Tonne Kohle verschlingt noch Mitte des 20. Jahrhunderts 2,5 Kubikmeter Wasser, für eine Tonne Roheisen fließen sogar bis zu 30 Kubikmeter. Zum Beispiel Transport: Bis zum Bau der Eisenbahn verschifft das Ruhrgebiet 50 Prozent seiner Kohle über die Ruhr. Zum Beispiel Trinkwasser: Die Versorgung der wuchernden Städte obliegt einer Vielzahl von Wasserwerken und -türmen.
Die Kehrseite: Auch Abwässer landen in der Ruhr, die in trockenen Jahren immer mehr zur Kloake verkommt. Abhilfe schafft der seit dem späten 19. Jahrhundert betriebene Bau von Talsperren im Sauerland. Die Quellregion der Ruhr befindet sich zu jener Zeit mitten im Umbruch. Die üppig vorhandene Wasserkraft, bislang unentbehrliche Energiequelle für eine florierende Gewerbelandschaft aus Erzbergwerken und Kleineisenindustrie, ist den Energieträgern Kohle und Koks im aufstrebenden Ruhrgebiet hoffnungslos unterlegen. Aber: Zu Talsperren gestaut, sichert dasselbe Wasser dem Ruhrgebiet seine Lebensader, indem es den Pegel der Ruhr zuverlässig reguliert. Kraftwerke am Fuß der Staumauern nutzen weiterhin die Wasserkraft zum Antrieb ihrer Turbinen, während Stauseen wie Hengstey-, Harkort- und Baldeneysee die Funktion von Flusskläranlagen übernehmen und so die Wasserqualität der Ruhr verbessern. Als Naherholungsgebiete sind all diese Seen und Talsperren heute ein Markenzeichen der Region.
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