Möhnetalsperre

Der Koloss von Rhodos war ein Weltwunder der Antike. Die Möhnetalsperre hat ihren eigenen Koloss: Die 40 Meter hohe Staumauer ist Westfalens schwerstes Baudenkmal und liegt zugleich spektakulär im vielseitigsten Freizeitrevier der Region. Für ihren Bau vor mehr als 100 Jahren gibt es allerdings handfeste Gründe: Ohne dieses Wasserreservoir würde der Ballungsraum Ruhrgebiet auf dem Trockenen sitzen …

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… Denn der einstige industrielle Schrittmacher Deutschlands hängt am Tropf der Ruhr. Um deren Pegelstand steuern zu können, speist der Möhnesee seit 1913 zusätzliche Wassermengen ein. Wie, das erfahren Besucher im Landschaftsinformationszentrum für Wasser und Wald Möhnesee e.V. Draußen warten jede Menge Naturerlebnisse – baden, surfen, Boot fahren sowie Wander- und Radtouren durch den Naturpark Arnsberger Wald.

Wer denkt da schon an Intzekeil oder „Dam Buster“? Dabei verraten diese Begriffe mehr über die Bedeutung des Stausees als dürre Zahlen zu Größe und Ausdehnung. Otto Intze, Wasserbauingenieur aus Aachen, prägt den deutschen Talsperrenbau um 1900 wie kein anderer und berät auch den 1899 gegründeten Ruhrtalsperrenverein. Das Ergebnis ist eine Staumauer nach dem Intze-Prinzip: Ihre Standsicherheit verdankt sie allein dem gewaltigen Gewicht aus vermörteltem Bruchstein, und an ihrem Sockel auf der Wasserseite besitzt sie eine künstliche Anschüttung aus Lehm. Dieser Intzekeil, der heute als überholt gilt, soll die Mauer, die 134 Millionen Kubikmetern Wasser standhalten muss, zusätzlich abdichten und stabilisieren.

Genau diese Stabilität wollen die Dam Busters zerstören. Gemeint sind britische Piloten, die im Mai 1943 mit Spezialbomben eine 77 Meter breite Bresche in die Staumauer schlagen, dabei 53 der 133 beteiligten Soldaten verlieren und als „Dam Busters“ Berühmtheit erlangen. Der Flutwelle fallen mehr als 1.600 Menschen zum Opfer, darunter viele Zwangsarbeiter. Dass der Angriff die NS-Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet empfindlich trifft, beweist die Reparatur in Rekordzeit: Nach nur fünf Monaten steht die Mauer wieder in voller Höhe da.
1913, zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme, ist die Möhnetalsperre die größte Stauanlage Europas. Für ihren Bau müssen 700 Menschen und fünf Dörfer weichen, insgesamt 200 Gebäude stehen vor der Flutung. Zwei integrierte Wasserwerke - damals eine Innovation im Talsperrenbau - erlauben es sogar, nebenher Strom zu erzeugen. Heute belegt der Möhnesee nach der Biggetalsperre den zweiten Platz unter den größten Wasserreservoirs im Einzugsgebiet der Ruhr.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Möhnetalsperre

Lu:

Delecke, Belecke … die Möhnetaler beweisen Humor bei ihren Ortsnamen. Ist aber auch eine schöne „Ecke“ hier. Wald und Hügel und Wald und Wasser …

Vollständiger Dialogtext
Lu: Delecke, Belecke … die Möhnetaler beweisen Humor bei ihren Ortsnamen. Ist aber auch eine schöne „Ecke“ hier. Wald und Hügel und Wald und Wasser …

Al: Was Du nicht sagst, Lu! Das sind die Rohstoffe, die Energieträger – das Lebenselexier für die Unternehmungen der Zukunft und …

Lu: Du willst doch nicht etwa, dass dieser herrliche Arnsberger Wald für Stahl verfeuert wird? Eben deshalb kommt Ihr Städter doch ins Sauerland, „open air“ – in die Sommerfrische!

Al: Weit gefehlt! Dafür haben wir doch das schwarze Gold im Pütt, das bringen wir auch hierher zu Euch in die Provinz! Mich dürstet es nach mehr von dem nassen Element. Hier wäre Platz für die größte Mauer und ein riesiges Wasserreservoir! Damit wir endlich ausgesorgt haben. „Klein-Klein“ reicht einfach nicht.

Lu: Ja, ja – höher als die Chinesische Mauer und den Ort Delecke einfach versinken lassen! Vermessen oder tollkühn? Einen Dammbruch mag ich mir da lieber nicht ausmalen.

Informationen zum Besuch

Adresse:
Möhnestraße 8
59519 Möhnesee
Tel. 02924/981391
info@moehnesee.de
www.moehnesee.de

Öffnungszeiten:
Das Areal ist 24h zugänglich.

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Die Möhnetalsperre (2015)

Kurzbeschreibung (Film ohne Ton)

Zeitgenössische Fotografien vermitteln einen Eindruck vom Bau der Möhnetalsperre. Ebenso behandelt wird die Zerstörung der Staumauer im Zweiten Weltkrieg (17.05.1943) und ihre Folgen. Den Abschluss bilden der Wiederaufbau sowie jüngere Aufnahmen.

Die Möhnetalsperre in Bildern

Möhnetalsperre




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Der Koloss von Rhodos war ein Weltwunder der Antike. Die Möhnetalsperre hat ihren eigenen Koloss: Die 40 Meter hohe Staumauer ist Westfalens schwerstes Baudenkmal und liegt zugleich spektakulär im vielseitigsten Freizeitrevier der Region. Für ihren Bau vor mehr als 100 Jahren gibt es allerdings handfeste Gründe: Ohne dieses Wasserreservoir würde der Ballungsraum Ruhrgebiet auf dem Trockenen sitzen …

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LIZ Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald




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Die schnuckelige Günner Mühle – klappert am rauschenden Möhnebach! Wenn der Müller wüsste, was da so den Bach runter geht, so kreucht und fleucht in seinem Oberwasser. Aber auch Ihr Städter habt mit der Natur nicht viel am Hut – oder kennst Du den fliegenden Edelstein oder den Architekten der heimischen Tierwelt? All dies zu vermitteln müsste Schule machen!

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Möhnesee-Turm




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Wenn dieser Stausee fertiggestellt ist und das Tal geflutet sein wird, dann wird auch ein Leuchtturm von Nöten sein! Bitte versteh‘ mich nicht falsch – nicht für die Kapitäne der Möhneflotte, das wäre zuviel der Utopie – aber als Aussichtspunkt für die gewogenen Wandersleut. Man muss doch die Ausmaße der großartigen Stauanlage erfassen können. Am besten von einer der Anhöhen im Arnsberger Wald über den Wipfeln des hölzernen Meeres.

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