Ruhr-Sieg-Strecke

11 Tunnel, 20 Brücken über Flüsse, 106 Kilometer voller Kurven: Der Bau der Ruhr-Sieg-Bahn ist ein gewaltiger Kraftakt! Im Bereich des Bahnhofs Altena muss gar das Flussbett der Lenne dem neuen Schienenweg weichen. Insgesamt schränkt der kurvige Streckenverlauf die Geschwindigkeit der Züge stark ein und setzt die Gleise einem erhöhten Verschleiß aus. Auch die Tunnel erfordern ständige Instandhaltungsmaßnahmen. Als größte Hürde erweist sich die Überwindung der Wasserscheide von Sieg und Lenne zwischen Altenhundem und Kreuztal. Schwer beladene Güterzüge meistern sie nur mithilfe zusätzlicher Lokomotiven.

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… Doch die Anstrengungen zahlen sich aus. Schon vor ihrer Eröffnung im Jahr 1861 entstehen an der späteren Strecke neue Hütten, Walzwerke, Erzgruben und sonstige Betriebe. Später verkehren hier zeitweise über 120 Güterzüge am Tag. Die bescheren der Siegerländer Bergbau- und Hüttenindustrie erheblich reduzierte Transportkosten – allein der Preis für Steinkohle sinkt um zwei Drittel! – sowie Auftrieb gegenüber der englischen Konkurrenz. Umgekehrt bringen die nun einsetzenden Eisenerzladungen aus dem Siegerland die Hüttenwerke im Revier zu voller Blüte. Der Anschluss der Seitentäler durch Klein- und Nebenbahnen belebt auch abgelegene Industrien und sichert obendrein die Versorgung der Bevölkerung in schlechten Erntejahren. Die Elektrifizierung der Strecke erleichtert ab 1965 den Betrieb auf den Steigungsstrecken, bevor der Strukturwandel der Industrie bald darauf den Niedergang der Gütertransporte einleitet.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Ruhr-Sieg-Strecke

Lu:

Elf finstere Tunnel, 20 Brücken über reißende Flüsse, Kurven ohne Ende. Alfred, ich bin doch nicht lebensmüde! Solch einen Höllenritt mit dem Dampfzug willst Du mir zumuten?

 

Vollständiger Dialogtext
Lu: Elf finstere Tunnel, 20 Brücken über reißende Flüsse, Kurven ohne Ende. Alfred, ich bin doch nicht lebensmüde! Solch einen Höllenritt mit dem Dampfzug willst Du mir zumuten?

Al: Keine Angst – Respekt wäre eher angemessen! Diese neue Bahnlinie führt zudem noch hoch hinaus – über 400 Meter bei Welschen-Ennest!

Lu: Welcher Ernst? Wir sind doch nicht in Österreich. Das ist ja die reinste Berg-und-Tal-Bahn? Wer baut denn so etwas und vor allem, wozu?

Al: Gar nicht so falsch! Alpenländische Ingenieurskunst und Expertise hat man hier tatsächlich genutzt, für das kühne Unterfangen, Hagen und Siegen zu verbinden …

Lu: Wohl wahr – tollkühn! Diese Verbindung brachte sicher auch Nutzen für diverse Financiers. Ich tippe auf die Hüttenwerke im Siegerland.

Al: Stimmt zur Hälfte! Die haben sich beteiligt, um schneller an die Ruhrkohle zu gelangen – zur Verhüttung ihres Eisens. Aber im Gegenzug …

Lu: … ist man im Ruhrpott auf Siegerländer Eisenerz erpicht. Eine Hand wäscht die andere. Und Bäume für Holzkohle braucht man auch nicht mehr zu fällen.

Al: Gut erkannt. Steigst Du nun ein? Die Reise bietet auch landschaftliche Reize in Hülle und Fülle.

125 Jahre Ruhr-Sieg-Strecke (1996)

Kurzbeschreibung (Film ohne Ton)

Die Filmsequenzen unterstreichen die wirtschaftliche Bedeutung der Ruhr-Sieg-Strecke und informieren über das Ende des Dampfzeitalters auf dieser Bahnlinie.

Die Ruhr-Sieg-Strecke in Bildern

Ruhr-Sieg-Strecke




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11 Tunnel, 20 Brücken über Flüsse, 106 Kilometer voller Kurven: Der Bau der Ruhr-Sieg-Bahn ist ein gewaltiger Kraftakt! Im Bereich des Bahnhofs Altena muss gar das Flussbett der Lenne dem neuen Schienenweg weichen. Insgesamt schränkt der kurvige Streckenverlauf die Geschwindigkeit der Züge stark ein und setzt die Gleise einem erhöhten Verschleiß aus. Auch die Tunnel erfordern ständige Instandhaltungsmaßnahmen.

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Hönnetalbahn




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Eine Eisenbahn entlang der Hönne? Dann wäre die Postkutsche passé, und Fahren durch die enge Schlucht eher vergnüglicher Natur. Und alle Welt könnte den Klusenstein, die „Sieben Jungfrauen“ oder gar den riesigen Schlund der Balver Höhle bequem vom Zug aus erkunden. Aber auch die unerschöpflichen Kalkvorkommen meiner Heimat könnten erschlossen und zügig abtransportiert werden. Wir würden dann viel schneller zur Ruhr kommen!

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Biggetalbahn




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Die Hauptlinie der Bergisch-Märkischen Eisenbahn – der „Anschluss an die große weite Welt“ – liegt ja nun einmal im Lennetal. Da haben die Freudenberger, Olper und Attendorner leider das Nachsehen. Doch die Idee, von Finnentrop eine Trasse durch das malerische Tal der Bigge zu führen, klingt vielversprechend. Und wenn einst Erholungssuchende ins Sauerland aufbrechen, können sie es in „vollen Zügen“ genießen, am Talgrund ebenso wie auf den Brücken der Zukunft.

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