Felsenmeer Hemer

Eine Laune der Natur? Auch das, ja. Das von Moosen und Flechten überzogene Waldstück mit seinen wild durcheinander gewürfelten Felsen – auch Kegelkarstlandschaft genannt – ist wie ein kostbares Fenster in die ferne Tertiär-Zeit. Aber zusätzlich wimmelt es hier von Schächten und Stollen, die Generationen von Erzschürfern tief in die Erde trieben – zu einer Zeit, als im Ruhrgebiet noch Kühe weideten …

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… Die doppelte Bedeutung als geologisches und bergbauhistorisches Bodendenkmal macht das Felsenmeer Hemer in Deutschland einzigartig. Eine freischwebende, wellenförmige Brücke samt Infotafeln und Aussichtsplattform sorgt dafür, dass Besucher das zerklüftete „Nationale Geotop“ bequem von oben in Augenschein nehmen können - und dabei auch noch das zerbrechliche ökologische Gleichgewicht des Ortes schonen.

Seit 1968 steht das etwa 700 mal 200 Meter große Gelände unter Naturschutz. Der Buchenhochwald, der heute aus den Felsen wächst, geht auf das spätere 19. Jahrhundert zurück. Davor regiert hier der Bergbau, der aber ganz anders aussah als im hochindustrialisierten Ruhrgebiet.
Die ersten Bergleute suchen vermutlich schon im 8. oder 9. Jahrhundert im einfachen Tagebau nach Erzlagerstätten, die sich aus dem eisenhaltigen Kalk gebildet hatten: Roteisenstein, Hämatit, Brauneisen und Zinkspat. Dabei nutzen sie Höhlen als Lagerräume und Transportwege und hinterlassen jede Menge Spuren in Form von Schachtöffnungen, Stollenmundlöchern und Halden. In kleinen Rennfeueröfen schmelzen sie das Roheisen aus – ein lohnendes Geschäft bei bis zu 60 Prozent Eisenanteil. Ab dem 14. Jahrhundert sind sie gezwungen, dem Erz in größere Tiefen zu folgen. Mit dem "Eysenbergwerk Perik", später in „Helle“ umbenannt, entsteht der wohl älteste Tiefbau in der Grafschaft Mark. Die Grube erstreckt sich über drei Ebenen, erreicht eine Tiefe von 57 Metern und zählt 16 Stollen, Mundlöcher und Schächte. Trotzdem ist das alles andere als ein Großbetrieb: 1863 arbeiten dort ein Obersteiger, ein Steiger und acht Bergknappen. Sie bauen das Erz so dicht wie möglich unter der Erdoberfläche ab – die oberste Sohle liegt nur sieben Meter tief. Die Kehrseite der Medaille sind immer neue Einstürze und Absenkungen, die teilweise bis heute anhalten.
1871 enden sämtliche Bergbauaktivitäten, die Erzgruben geraten in Vergessenheit und mit der Natur halten laut Volksmund auch Zwerge und Riesen in den bizarren Spalten und Klüften Einzug. Vielleicht heißt deshalb ein Teil der Felsformationen im Hemer Felsenmeeres heute „Paradies“.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Felsenmeer Hemer

Al:

Lu? Luhuuu wo steckst Duuu? Du wolltest mir das Meer zeigen. Hier ist alles voller Steine und Abgründe …

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Al: Lu? Luhuuu wo steckst Duuu? Du wolltest mir das Meer zeigen. Hier ist alles voller Steine und Abgründe.

Lu: Das ist Kaaaa-alk – wie zuhause im Hönnetal. Ich bin hier Alfred – abgetaucht! Dieses Meer hat es in sich: Schon vor 1.000 Jahren wurde hier Eisenerz zu Tage gefördert.

Al: Na klar – und dann ist alles eingestürzt. Willst mir gleich noch weismachen,dass hier Zwerge am Werk waren und Alberich höchstpersönlich seine Goldschätze gehortet hat.

Lu: Das überlasse ich Deiner Phantasie, schau dort – ein Gnom und dort – ein Zauberschloss. Hu-huuu!

Al: Jetzt lass mal die Fisimatenten! Reinicke Fuchs, Grimbart Dachs, Uhu und Flattermaus – diese Gesellen gibt’s hier sicher zu Hauf – aber keine düsteren Schauderfiguren! Und das ist reiner Kalk, sagst Du?

Lu: Nix da! Wir haben genug Kalk-Steinbrüche für Deine gefräßigen Hochöfen. Das hier bleibt wie es ist! Und damit wären wir auch wieder beim Meer. Man sagt, der Kalk sei nichts anderes als die Überreste eines Riffes in einem urzeitlichen Meer!

Al: … und gleich taucht Moby Dick auf! Ein Meer im Sauerland – tsss!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Infozentrum Naturpark Sauerland-Rothaargebirge
am Sauerlandpark Hemer
Deilinghofer Str. 71
58675 Hemer
Tel. 02372/551 6110
info@sgs-ev.de
www.felsenmeer-hemer.de

Spezielle Führungen zur Bergbaugeschichte bietet die Speläo-Gruppe Sauerland e.V.
Wolfgang Hänisch: 02372- 80704 (www.sgs-ev.de

Öffnungszeiten:
Das Areal ist 24h zugänglich.

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Das Felsenmeer Hemer früher und heute

Felsenmeer Hemer




Bergbau 6 Felsenmeer

Eine Laune der Natur? Auch das, ja. Das von Moosen und Flechten überzogene Waldstück mit seinen wild durcheinander gewürfelten Felsen – auch Kegelkarstlandschaft genannt – ist wie ein kostbares Fenster in die ferne Tertiär-Zeit. Aber zusätzlich wimmelt es hier von Schächten und Stollen, die Generationen von Erzschürfern tief in die Erde trieben – zu einer Zeit, als im Ruhrgebiet noch Kühe weideten …

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Felsenmeer-Museum Hemer




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Peter Grah hat die Zeichen der Zeit hier in Sundwig erkannt! Eine florierende Eisenhütte hat er zur Maschinenbaufabrik umgebaut! Ich hörte von innovativen Geräten, die meinen Stahl ganz dünn auswalzen könnten … Wenn der so weitermacht, kann er sich bald eine hübsche Villa bauen lassen und in die Geschichte eingehen.

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Wanderung Apricke – Wilde Weiden




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Wildpferde, urige Rinder, schier endlose Weiden in blühender Natur. Lass uns spazieren gehen – oder willst Du über Stock und Stein radeln, Alfred? Hier kannst Du ins Hönnetal schauen oder auf die Pirsch nach Wild gehen. Besser nicht – sonst kommst Du noch auf die Idee, Deine neuen Kanonen hier auszuprobieren.

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