Museum der Deutschen Binnenschifffahrt

Duisburg

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Museum der Deutschen Binnenschifffahrt

Jenseits des Sauerlandes geht es auf der Ruhr vor allem um Kohle. Ruhrkohle! Ab 1780 fahren voll beladene Kähne von den Zechen bei Witten und Mülheim nach Ruhrort an der Mündung zum Rhein. Das Museum, dessen multimediale Ausstellung sich über die drei Etagen einer prächtigen Jugendstil-Badeanstalt von 1908 verteilt, macht in einem Teilbereich die historische „Flussautobahn“ Ruhr wieder lebendig …

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… Die Ausstellung – vom steinzeitlichen Einbaum bis zum modernen Schubverband – zeigt auf dem begehbaren Nachbau eines Binnenschiffes unter anderem, wie eine Schifferfamilie lebte. Zu den drei Museumsschiffen in Fußnähe gehört der letzte erhaltene Radschleppdampfer auf dem Rhein. Ebenfalls nahebei: Europas größter Binnenhafen, den die Ruhr-Sieg-Bahn ab 1861 auch für die Industrien Südwestfalens öffnet.

Für die Ruhraaken, die die Kohle der Zechen an den Niederlagen des Ruhrufers aufnehmen, ist da bereits die große Zeit vorbei. Ruhraaken? Das sind etwa 34 Meter lange und fünf Meter breite Lastkähne, die mit ihrem geringen Tiefgang ideal an den zeitweise niedrigen Pegel der Ruhr angepasst sind. Sie nehmen die Kohle dort auf, wo die Zechen sie „niederlegen“: am Ende der Karrenwege oder Schmalspurbahnen zum Ruhrufer. Da die Kähne selbst keinen Antrieb besitzen, lassen sie sich flussabwärts – teils unter Segeln – mit der Strömung treiben und flussaufwärts von Treidelpferden ziehen.

Der Aufschwung des Hafens in Ruhrort, heute Heimat des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt, ist eng mit der Rheinmündung und der Entwicklung des Ruhrgebiets zum industriellen Ballungsraum verknüpft. Hier wird die Kohle aus den Zechen der Grafschaft Mark umgeschlagen und weiter verschifft, etwa in die Niederlande. Auch andere Massentransportgüter wie Eisenerz, Baustoffe und Holz wechseln hier auf bereitstehende Niederrheinschiffe. Dass sich damit viel Geld verdienen lässt, beweist das Museumsgebäude, als Badeanstalt gestiftet von einem geschäftsführenden Teilhaber der Ruhrorter Firma Franz Haniel & Co. – einem Unternehmen, dessen Anfänge im Kohlenhandel liegen.
Bis 1860 bleibt die Ruhr mit einem Transportvolumen, das etwa die Hälfte der geförderten Ruhrkohle umfasst, einer der Hauptverkehrswege des Ruhrgebiets. Doch die zahllosen Schleusen, stark schwankende Wasserstände und häufiger Eisgang lassen sie schnell unter die Räder der konkurrierenden Eisenbahn geraten. Die Bedeutung der 1905 zusammengelegten Häfen Ruhrort und Duisburg steigert die Eisenbahn noch.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Museum der Deutschen Binnenschifffahrt

Al:

Ruhrort ist ein echtes Fischerdorf! Da geht es gemütlich zu – wie bei Dir im Sauerland! …
 

Vollständiger Dialogtext
Al: Ruhrort ist ein echtes Fischerdorf! Da geht es gemütlich zu – wie bei Dir im Sauerland!

Lu: Nur weil wir an unseren klaren Bächen Fische züchten? Machst Du Dich schon wieder lustig?

Al: Schiffe fahrt Ihr jedenfalls nicht – höchstens Papierbötchen oder Nussschalen im Schlossgraben! Ahoi!

Lu: Und Du lässt Dampfer in der öffentlichen Badeanstalt zu Wasser, Kapitän Alfred?

Al: Jetzt mal im Ernst! Ohne die Dampfer auf Rhein und Ruhr, die Schleusen und Kanäle … wie hätte das Ruhrgebiet Weltruhm erlangen können, ohne Wasserstraßen und Binnenschiffe?

Lu: Ich dachte, Du ruderst nach englischem Vorbild, kochst Stahl nach englischem Vorbild …

Al: Ja, jaa! … und das Dampfschiff haben wir leider auch nicht erfunden. Watt soll’s! Inzwischen haben wir die Engländer längst überholt, und per Schiff beliefern wir jetzt die große weite Welt – vom größten Binnenhafen aller Zeiten!

Lu: Ach jemine! Geht das schon wieder los!?

Informationen zum Besuch

Adresse:
Apostelstr. 84
47119 Duisburg
Tel. 0203/28394140
service@binnenschifffahrtsmuseum.de
www.binnenschifffahrtsmuseum.de

Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 17 Uhr
Schiffe: Oktober – Ostern geschlossen

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Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Bildern