Villa Hügel

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Villa Hügel

Wie ein Kronjuwel der Industrialisierung thront die Residenz der Krupps über dem Baldeneysee. Die 1873 vollendete Villa Hügel setzt dem Industrie-Imperium, das auch Erzbergwerke im Siegerland umfasst, ein repräsentatives Denkmal. Heute beherbergt das Haupthaus wechselnde Ausstellungen und hochkarätige Konzerte, während das Nebengebäude die Firmen- und Familiengeschichte der Krupps erzählt …

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… Über vier Generationen, von 1873 bis 1945, dient die 8.100-Quadratmeter-Villa den Krupps als Wohnsitz. Einen Teil der 269 Zimmer belegen zeitweise bis zu 650 Bedienstete – vom Stallmeister über den Gärtner bis zum Hausmädchen. Die üppige „Hofhaltung“ mitten im Ruhrgebiet verrät auch das ausgeprägte Selbstbewusstsein gegenüber der überwiegend preußisch-aristokratischen Elite des jungen Kaiserreichs.

Schon in jungen Jahren muss der Industriepionier Alfred Krupp (1812–1887) all sein kaufmännisches Geschick einsetzen, um aus der unrentablen Gussstahlfabrik seines verstorbenen Vaters Friedrich das erste echte Großunternehmen im Ruhrgebiet zu schmieden. Gleich zu Beginn rückt dabei auch die Montanindustrie Südwestfalens in den Blick. Zur Rohstoffsicherung erwirbt und modernisiert Krupp im 19. Jahrhundert Spateisensteingruben im Siegerland und sorgt durch die Anbindung an die Deutz-Gießener Bahn und die Ruhr-Sieg-Strecke für den reibungslosen Erznachschub der unternehmenseigenen Stahlwerke und Hütten im Ruhrgebiet und am Mittelrhein. Osemundeisen aus dem märkischen Sauerland fließt ebenfalls in die Krupp’sche Stahlproduktion. Gut ein Jahrhundert später, in den 1970er Jahren, investiert der Konzern durch Beteiligungen an Stahl- und Nichteisen-Metallwerken erneut in die Region.

Den Bau der Villa Hügel betreibt Alfred Krupp wie seine Geschäfte: groß denken und selbst lenken – ein Regiment, das besonders die häufig wechselnden Architekten zu spüren bekommen und das die äußere Gestalt der Villa nachhaltig prägt, während die Inneneinrichtung den Geschmack der wechselnden Familiengenerationen spiegelt. Prominentester Gast der häufigen Festveranstaltungen ist der technikbegeisterte Kaiser Wilhelm II., der zwischen 1890 und 1918 mehrfach anreist. Die britische Militärregierung nutzt die konfiszierten Gebäude von 1945 bis 1952 als Sitz der Alliierten Kohlekontrollkommission. 1953 erhält die Familie die Villa Hügel zurück und öffnet sie für Ausstellungen und Konzerte. Heutige Eigentümerin der Gebäude und des 28 Hektar großen Parks ist die „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“.

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Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Villa Hügel

Lu:

Einfamilienhaus, sagst Du? …

 

Vollständiger Dialogtext
Lu: Einfamilienhaus, sagst Du?

Al: Nun ja – wir sind eben eine recht große Familie mit vielerlei …

Lu: … ein Spielhaus – eigens für die Zöglinge? Ein Park mit über 28 Hektar? Und über zweihundert Zimmer?

Al: 269 – um genau zu sein!

Lu: Von Bescheidenheit ist hier aber nicht viel zu spüren. Du hast wohl echt Schotter gemacht! Unser Schlösschen in Wocklum stellst Du allemal in den Schatten!

Al: Schatten spenden meine geliebten Bäume hier am Südhang hoch über der Ruhr! Ich ließ sie mit Spezialwagen herbringen und verpflanzen. Schließlich will ich unter ihnen flanieren, verhandeln, jagen …

Lu: … oder Verstecken spielen. Dass der feine Herr sich von den „Adeligen“ distanziert, kann ich hier nicht erkennen, Herr Stahlbaron!

Al: Meiner Mühen Lohn! Und meine Arbeiter werden gerecht bezahlt, versichert, gut versorgt und sogar von mir untergebracht …

Lu: Aber feuerfeste Dächer oder Aufzüge für Speisen und anderen Tinnef hat Deine Arbeiterschaft wohl nicht?!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Hügel 15
45133 Essen
Tel. 0201/616290
www.villahuegel.de
info@villahuegel.de

Öffnungszeiten:
Di–So: 10–18 Uhr
Hügelpark Di–So: 9.30–19 Uhr

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Das Unternehmen Krupp und die Villa Hügel