UNESCO-Welterbe Zollverein

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UNESCO-Welterbe Zollverein

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist ...? Zollverein natürlich! Die größte und schönste Zeche der Welt soll in allem ein Star sein: Kohlefördermengen, Technologie, schickes Stahlfachwerk – sogar der Strukturwandel wirkt vorbildlich! Besucherführungen erklären diese Ausnahmestellung und zeigen, wie die Bahn sie mit Kokslieferungen an Hüttenwerke im Ruhrgebiet und in Südwestfalen untermauert …

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… Denn der aus der Ruhrkohle gewonnene Koks schürt überall – auch im Siegerland – die Hochofenfeuer und macht Zechen besonders rentabel. Die Kokerei Zollverein liegt gleich neben Schacht XII mit dem berühmten Doppelbock-Fördergerüst – dem „Eiffelturm des Ruhrgebiets“. Heute bieten sich hier spannende Besuchererlebnisse, etwa im Ruhr Museum, im Red Dot Design Museum oder im Portal der Industriekultur.

1,5 Millionen Besucher verbucht das Wahrzeichen des Ruhrgebiets pro Jahr – und muss sich damit in NRW nur dem Kölner Dom geschlagen geben. Auf diese touristische Wirkung haben es die Architekten des neuen Schachts XII, Fritz Schupp und Martin Kremmer, von Anfang an abgesehen. 1929, noch während der Bauarbeiten, formulieren sie die Vision von einem „Denkmal der Stadt, das jeder Bürger mit wenigstens ebenso großem Stolz dem Fremden zeigen soll wie seine öffentlichen Gebäude.“ Entsprechend verkleiden sie die neue Schachtanlage von oben bis unten mit Ziegelfassaden aus Stahlfachwerk. Das sieht zwar – nach den Maßstäben der damals modernen Bauhaus-Architektur – fantastisch aus, ist aber für die Arbeiter total unpraktisch. Denn die nur 11,5 Zentimeter dicken Ziegelmauern bieten keinerlei Schutz vor Hitze oder Kälte und vervielfachen durch ihren Halleffekt obendrein den Lärm des Zechenbetriebs. Noch verrückter ist: In dieser Musterzeche, die die Förderung aller Schachtanlagen unterirdisch zentralisiert und dadurch zum Symbol für die Rationalisierung des Steinkohlebergbaus wird, gibt es zu wenig Toiletten. Entsprechende Bedürfnisse können ja, so meint man, nebenan in der älteren Schachtanlage 1/2/8 befriedigt werden. Die Meinung der Kumpel dazu ist leider nicht überliefert.

Die Toilettenfrage änderte nichts an der beispiellosen Erfolgsgeschichte des Standorts Zollverein, den Industriepionier Franz Haniel 1847 mit einem ersten Schacht erschließt. Zwischen 1851 und 1986 fördern hier bis zu 8.000 Bergleute insgesamt 240 Millionen Tonnen Kohle. Ein Teil davon kurbelt spätestens seit der Fertigstellung der Ruhr-Sieg-Strecke von Hagen nach Siegen im Jahr 1861 auch das Metallgewerbe Südwestfalens an.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: UNESCO-Welterbe Zollverein

Lu:

Warum hat dieser Franz Haniel seine Zeche ausgerechnet hier – in Essen – aufgebaut? Oh da gibt´s gleich mehrere Gründe: …

Vollständiger Dialogtext
Lu: Warum hat dieser Franz Haniel seine Zeche ausgerechnet hier – in Essen – aufgebaut?

Al: Oh da gibt es gleich mehrere Gründe: Erstens liegt unter unseren Füßen fette Steinkohle ohne Ende, zweitens brauchte er diese dringend als Kokskohle für seine Eisenhütte in Oberhausen ...

Lu: … und drittens ist die Cöln-Mindener-Eisenbahn gleich nebenan! Ganz schön schlau – alles in einer Hand: Schiffe, Züge und Maschinen bauen, Schächte abteufen, Kohle fördern, Koks backen …

Al: Kohle machen hast Du vergessen. Haniel, dieser Tausendsassa!

Lu: So wie Du! Und wer ist der Größte im ganzen Land … und wer hat die schönste Fabrik?

Al: Der Punkt geht an Haniel und Konsorten. Wenn die so weiter machen, steht hier einst das schönste Bergwerk – und die größte Kokerei Europas. Größer … als Sonne, Mond und Sterne!

Lu: Mach’ mal halblang, werter Alfred. Jetzt gehen die Pferde mit Dir durch – gleich erzählst Du mir noch, dass man hier Volksfeste feiern wird, um Euch Industriebaronen zu huldigen!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
Tel. 0201/246810
info@zollverein.de
www.zollverein.de
 

Öffnungszeiten:
Besucherzentrum Ruhr
tägl. 10–18 Uhr
Das Areal ist 24h zugänglich.

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„Benzol – Kraftstoff aus Kohle“ (1950)

Kurzbeschreibung (Film ohne Ton)

Bergbau auf Zollverein unter Tage: ein Bergmann an einem Förderband und zwei Bergleute an einer Kohlenrutsche. Die befüllten Förderwagen werden auf den Förderkorb geschoben. Über Tage ist das Doppelbock-Fördergerüst von Schacht XII mit Umpannwerk und Umgebung zu sehen. Die Kohle wird zur Sortierung über ein Schienensystem weitertransportiert und in der Lesehalle wird das Gestein aussortiert. Zum Schluss muss die Kohle gewaschen und nach Größe sortiert werden.

Zeche Zollverein in Bildern