LWL-Museum Zeche Zollern

Dortmund

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LWL-Museum Zeche Zollern

Mit Kohle richtig Geld machen – dafür liefert die prunkvolle Zeche Zollern II/IV der Gelsenkirchener Bergwerks AG (GBAG), die zeitweise auch im Sauer- und Siegerland aktiv ist, den besten Beweis. Die harte Maloche versteckt sich für Besucher – einst und jetzt – hinter einem überwältigenden „Schloss der Arbeit“ anno 1903. Highlight ist die imposante Maschinenhalle mit zahlreichen Jugendstilelementen …

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… Auch technologisch schreibt der Standort Industriegeschichte – als erste komplett elektrifizierte Zeche des Ruhrgebiets. Das Herzstück: eine der ersten elektrisch betriebenen Fördermaschinen Europas. Das „Montanium“, ein 40 Meter langer Stollen aus einem ehemaligen Lehrbergwerk, veranschaulicht die Veränderungen der Arbeitswelt unter Tage seit den 1970er Jahren – als Zollern bereits stillgelegt war.

Der Bau der Musterzeche hat geologische Gründe: Zollern II/IV soll das „Westfeld“ erschließen, das durch eine geologische Störung der kohleführenden Schichten von der 30 Jahre älteren Gründungszeche Zollern I/III getrennt ist. Die GBAG nimmt das zum Anlass, ihre Bedeutung als damals größter Bergbaukonzern Deutschlands mit einer weiteren repräsentativen Anlage zu unterstreichen. In nur drei Jahren, von 1901 bis 1904, setzt Hausarchitekt Paul Knobbe diesen Wunsch um – mit aufwendig verzierten Fassaden im Stil des Historismus. Die Maschinenhalle in Stahlfachwerkarchitektur entwirft der Berliner Architekt Bruno Möhring. Mit dem schmuckvollen Portal und Farbfenstern im Jugendstil kreiert er eine in der Industriearchitektur einmalige Gebäudefront.

Zu den Abnehmern der auf Zollern II/IV geförderten Kohle gehört unter anderem die Hüstener Gewerkschaft im Sauerland, ein Industriekonglomerat aus Kokereien, Walz- und Stahlwerken, das die GBAG 1916 erwirbt. Auch die auf Blechprodukte spezialisierten Hüttenwerke Siegerland werden beliefert. Sie sind Teil der Vereinigte Stahlwerke AG, zu der die GBAG 1926 mit anderen Montanunternehmen fusioniert.

Dass die Zeche Zollern trotz prächtiger Bauweise und neuester Technik nur ein durchschnittlicher „Familienpütt“ bleibt, liegt an diversen Planungsfehlern. So erweisen sich die Hallen als zu klein, um einen Wagenumlauf zu installieren. Dank der Bedeutungslosigkeit des Standortes erlebt die ursprüngliche Architektur kaum Veränderungen und macht den Standort zum Pionier der modernen deutschen Industriedenkmalpflege. Als deren Initialzündung gilt gemeinhin der 30.12.1969 – jener Tag, an dem die Maschinenhalle unter Denkmalschutz gestellt wird.

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Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: LWL-Museum Zeche Zollern

Lu:

Kennst Du eigentlich die Hohenzollern – oder nur Stahlbarone und Kanonenkönige? …
 

Vollständiger Dialogtext
Lu: Kennst Du eigentlich die Hohenzollern – oder nur Stahlbarone und Kanonenkönige?

Al: Blaues Blut ist nicht meins – in meinen Adern fließt roter, pulsierender, glühender Stahl!

Lu: Ein bisschen mehr Respekt vor der herrschenden Klasse täte Dir gut! Ich schlage vor, auch mal ein Berg-werk mit fürstlichem Namen zu adeln!

Al: … und statt einer Maschinenhalle ein Schlösschen zu bauen? Mit güldenen Türklinken und verschnörkelten Türmchen und Treppenaufgängen?

Lu: Ja! – Warum nicht? Kann ein Ort der Arbeit nicht auch schön sein – ästhetisch und modern?

Al: Schnickschnack – alles nur modischer Schein! Die Form folgt der Funktion – praktisch, rentabel und sicher muss alles sein!

Lu: Aber das Auge isst doch schließlich mit. Sehen und gesehen werden! Auch Du solltest mit der Zeit gehen und deinem Schaffen Denkmäler setzen!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Tel. 0231/6961211
zeche-zollern@lwl.org
www.zeche-zollern.lwl.org

Öffnungszeiten:
Di–So/Feiertage: 10–18 Uhr

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